Von Serap Cileli

Das ist die Geschichte von einer türkischen Frau, die mit der Tradition ihres Heimatlandes gebrochen hat, um Anspruch auf ein gleichberechtigtes Leben zu erheben.

Zeitweise brechen Anklagen aus ihr hervor gegen die männliche Herrschaft in der Türkei, gegen die unemanzipierte Mutter und den traditionalistischen Vater.

Ihre schmerzlichen Erfahrungen beginnt sie mit sechsundzwanzig zu analysieren, als sie aus der Einflusssphäre ihrer Eltern in ein Frauenhaus flüchtete und dort mit ihren Kindern etwa 16 Monate lebte.

Mit ihrem Kampf ums Dasein wollte sie sich zu ihren Mitmenschen in ihrem Verhältnis nicht nur als Lebewesen figurieren, sondern auch als ein Individuum - als Träger eines Wertes und einer Würde.

Der patriarchalische Vater unterdrückte seit ihrer frühesten Kindheit durch seine Verfügungsgewalt ihre Persönlichkeit.
Sie konnte sich nicht verteidigen. Ihr einziger Protest gegen diese Ungerechtigkeit war

SCHWEIGEN!...

Wer sie wirklich war, dürfte sie nicht wissen!..
Was sie wahrhaftig wollte, durfte sie nicht verwirklichen!...
Was sie tatsächlich stark machte, durfte sie nicht sein!...

Und jahrelang lebte sie der eigenen Seele entfremdet, dem Körper enteignet.
Trotz allem sprach aus ihr ein tiefes Vertrauen in die eigene Person und sie war bereit ein anderer Mensch zu werden, ein anderes Leben zu führen, ihr Leben selbst zu richten und es nur selbst zu bestimmen.

Serap Cileli ist langsam, aber sicher einen ganz anderen Weg gegangen als viele andere türkische Frauen in solchen Situationen.
Heute ist sie vierunddreißig und führt ein freies, solidarisches Leben.

http://www.serap-cileli.de

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