Flugzeugabsturz in Zürich: 24 Opfer, Ursache unklar
Popstar Melanie Thornton flog vom Konzert in den Tod
Das Flugzeugdrama in Zürich. Die Hoffnung auf noch mehr Überlebende – sie ist weg. Die Helfer haben heute am späten Nachmittag ihre Arbeit eingestellt. Alle Passagiere sind identifiziert. Bilanz: 24 Tote, neun Verletzte, davon zwei schwer.
Unter den Opfern: Pop-Sängerin Melanie Thornton (34, größter Hit: „I love how you love me“).
Erfolge feierte die Amerikanerin auch mit der Gruppe La Bouche ("Sweet dreams"). Melanie Thornton hatte kurz vor dem Unglück einen Auftritt bei der Coca-Cola-Weihnachtstour in Leipzig. Am Montag sollte die Neuauflage ihres Debüt-Albums „Ready to fly“ (Bereit zu fliegen) in die Plattenläden kommen...
Die Absturzursache – immer noch unklar. Das Flugzeug vom Typ „Jumbolino“, Flugnummer LX 3597, war am Sonnabend um 21 Uhr in Berlin-Tegel gestartet. Knapp zwei Meilen vor der Landebahn Zürich-Kloten stürzte sie in ein Waldstück, zerbrach und fing Feuer.
Schon jetzt steht fest, dass die Maschine zu tief flog. Möglicherweise streifte sie mit einem Flügel die Baumwipfel. An der Absturzstelle hätte sie noch eine Höhe von 300 Metern haben sollen. Zur Absturzzeit kurz nach 22 Uhr herrschte Schneeregen mit entsprechend schlechter Sicht.
Der Instrumentenanflug erfolgte auf einer Route, die erst seit kurzem in Betrieb ist. Wie Crossair mitteilte, sei das Flugzeug nicht auf exaktem Kurs gewesen. Der Pilot gelte aber als sehr erfahren.
Nach Angaben der Fluggesellschaft zerbrach die viermotorige Maschine vom Typ RJ-100 beim Aufprall in zwei Teile. Cockpit und Heck des Wracks seien einigermaßen intakt geblieben. Der Mittelteil jedoch - total zerstört. Es sei der erste Unfall mit einem Flugzeug dieses Typs weltweit. Ein Terroranschlag werde ausgeschlossen.
An Bord waren 28 Passagiere aus Deutschland, Österreich, Niederlande, Kanada, der Schweiz und Israel - darunter auch der Stellvertretende Bürgermeister von Jerusalem. Außerdem: Fünf Besatzungsmitglieder.
Stimmrekorder aus dem Cockpit und Flugschreiber wurden mittlerweile gefunden. Sie werden nach Paris gebracht und dort ausgewertet. Mit ersten Ergebnissen rechnen die Behörden nicht vor Montag.
Melanie Thornton (34)
Ebenfalls zu den Opfern gehören zwei Sängerinnen des Deutsch-Niederländischen Pop Trios "Passion Fruit"
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