Kurz vor Beginn einer Lese-Tournee gesteht Schauspielerin Iris Berben, dass sie immer wieder von Rechtsradikalen bedroht wird. Den Kampf gegen Antisemitismus führt sie mit kritischen Texten.

Nach eigenen Angaben erhält Iris Berben immer wieder Briefe mit Hakenkreuzen, wüsten Bedrohungen und Beschimpfungen. Das passiere, weil sie mit einem jüdischen Mann zusammenlebe und kritisch mit dem Thema Nationalsozialismus und Antisemitismus umgehe, gesteht die Schauspielerin in der «Max».

«Ich mache mir keine Illusionen; ich werde niemanden bekehren können», antwortet die 51-Jährige auf die Frage, wen sie durch ihre Lesungen erreichen will. Auf ihrer am 6. April beginnenden Lesereise stellt Berben Tagebucheintragungen von Anne Frank und NS-Propagandaminister Goebbels gegenüber. Sie halte es für gefährlich, wie unbedacht mittlerweile sogar etablierte Menschen über Rechtsradikalismus reden würden, so die Schauspielerin weiter.

«Es ist verheerend, wie der Hamburger Politiker Schill mit der Angst von Leuten spielt. An Schill ist zu merken, wie du sie über das dumpfe Gefühl packen kannst», sagt Iris Berben der Hamburger Illustrierten. Seit ihrem ersten Besuch in Israel 1968 engagiert sich die Schauspielerin für einen friedlichen Umgang zwischen Deutschen und Juden. Zusammen mit ihrem jüdischen Lebensgefährten Gabriel Lewy lebt sie in München und Tel Aviv.

Für ihre Bemühungen im Einsatz gegen Antisemitismus erhielt Iris Berben im vergangenen Jahr bereits den «Scopus Award» der Gesellschaft Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem.


Quelle: netzeitung.de

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