Comeback des Jahres: Napster ist zurück
Es könnte so etwas wie das Comeback des Jahres werden: Mit der Beta-Version ihres neuen Angebots versucht die Tauschbörse Napster gerade einen Neuanfang.
Der Kult lebt also wieder - zumindest in den PCs von 20.000 ehemaligen Napster-Usern. Sie wurden aus einem Pool von zwei Millionen ehemaligen Tausch-Jüngern ausgewählt und sollen den neuen Service sechs Wochen lang kostenlos testen.
Sollte der Beta-Test gelingen, wird man für Napster-Songs zukünftig zahlen müssen. Laut Napster sollen 50 Downloads demnach "fünf bis sieben Dollar" kosten. Die Musikdateien werden entweder im herkömmlichen MP3- oder im neuen NAP-Format downgeloadet - je nach Wunsch des Rechteinhabers der jeweiligen Songs
Neustart möglicherweise noch im Frühjahr
Nach Firmenangaben sind NAP-Dateien so geschützt, dass sie nicht an andere Computer weitergegeben oder auf CDs gebrannt werden können. Im Gegenzug soll Napster künftig komfortabler werden. Unter anderem sollen abgebrochene Downloads wieder aufgenommen werden können.
Zum Beta-Start hat Napster vor allem Songs von kleinen Musik-Verlagen wie Orchard und Vitaminic im Programm. Um die Lizenzen der großen Musikkonzerne bemüht sich Napster. Mit einem öffentlichen Neustart der Tauschbörse wird noch in diesem Frühjahr gerechnet.
Ob Napster mit seinem neuen Konzept Erfolg hat? Das Unternehmen setzt auf die Wirkung seines Markennamens und die Loyalität seiner früheren User. Aber die Konkurrenz ist stark. Neben neuen kommerziellen Online-Musikdiensten gibt es eine Reihe von Tauschbörsen, die ihren Internet-Service weiterhin kostenlos anbieten.
Napster war Inbegriff der Anarchie
In seinen besten Zeiten machten rund 70 Millionen Menschen Napster zu einer der meist genutzten Anwendungen des Internet überhaupt. Napster wurde zum Inbegriff der Anarchie im Internet - viele Künstler und Plattenfirmen fühlten sich um Lizenzgebühren geprellt, die Musikindustrie zog vor Gericht.
Nachdem selbst aufwendige Filtersoftware die Auflagen der Gesetzeshüter nicht erfüllen konnte, wurde Napster im Sommer 2001 aus dem Netz genommen. Die deutsche Bertelsmann AG steht seither als Geldgeber und Partner hinter den Napster-Bemühungen, den Tauschservice in ein kostenpflichtiges Abonnement-Angebot umzuwandeln.
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